Inselberge sind Felserhebungen aus präkambrischem Granit oder Gneis, die größtenteils in den Tropen und Subtropen vorkommen. Als azonale Standorte mit extremen mikroklimatischen und edaphischen Bedingungen bringen sie Spezialisten mit außergewöhnlichen Anpassungsstrategien hervor, z.B. austrocknungstolerante Pflanzen, und begünstigen zudem Endemismus.
Derartige terrestrische Habitatinseln in Brasilien, West-Afrika und Madagaskar gehören zum Forschungsschwerpunkt dieser AG. Als Modellsysteme werden sie von uns für Studien über evolutionäre Prozesse und die Diversität von dort vorkommenden Arten untersucht. Dabei werden sowohl das Arteninventar und die Ökologie erforscht, als auch die molekulargenetische Diversität und die Verwandtschaftsbeziehungen dieser Arten zueinander, sowie der Einfluss der Inselberge auf Speziationsprozesse.
Ziel ist es, die Evolution von Pflanzen, die sich an derartige extreme Umweltbedingungen anpassen konnten, besser zu verstehen. Diese Erkenntnisse sollen nicht nur dem Schutz dieser einzigartigen Habitate und Pflanzen dienen, sondern eben auch, im Zuge der zunehmenden globalen Ausbreitung von Trockengebieten, der Erforschung von Anwendungsmöglichkeiten für die Agrarwirtschaft.