Trotz der dort herrschenden extremen Umweltbedingungen (z. B. hohe Temperaturen, Wassermangel) beherbergen Inselberge einen erstaunlichen Reichtum an Pflanzengemeinschaften. Typischerweise ist ihre Vegetation deutlich von der der Umgebung abgegrenzt. Die großflächigen, offenen Felshänge sind mit kryptogamen Krusten aus Cyanobakterien und Flechten bedeckt. Andere Lebensraumtypen und Pflanzengemeinschaften sind z. B. einkeimblättrige Matten, flache Senken, Felstümpel und ephemere Flutvegetationen. Inselberge in den Tropen (z. B. in Brasilien und Madagaskar) zeichnen sich durch eine hohe Anzahl von Pflanzenarten und lokalen Endemiten aus. Sie bilden Diversitätszentren für hochspezialisierte Lebensformen wie fleischfressende und austrocknungstolerante Pflanzen. Während unser floristisches Wissen über Inselberge in Teilen Afrikas (z. B. Côte d'Ivoire), Südamerikas (z. B. Südostbrasilien) und Australiens relativ gut ist, gibt es noch viele Regionen und Länder (z. B. Angola, Indien), die reich an Inselbergen sind, von denen aber kaum Daten vorliegen.